5.5.2019 – Karriere #feminismusfetzt

Wieder knapp mit dem #feminismusfetzt-Beitrag – passenderweise, weil ich gerade auf Dienstreise bin. Muss eins sich leisten können von den Verpflichtungen der Freizeit bzw. Care-Arbeit her.

Genauer gesagt ist das Thema aber: Karriere. Dazu fielen mir als Erstes die VDI Nachrichten ein, was für „Verein Deutscher Ingenieure“ steht. Dank deren geschickter Rekrutierung im Studium bin ich da Mitglied. Im vierten Teil der eigenen Zeitung gibt’s die Karriereseiten, die früher auch tatsächlich gelesen hab, inkl. allen Tipps zu Auslandsaufenthalten und Familienbetrieb vs. Konzern.

Was fehlte, war ein Karrieremodell für Frauen, das nicht lautete „schwierig“. Damit meine ich nicht mal Mütter, das ist eh „äußerst schwierig“. Da wurde stumpf der bisherige Karriereweg dem Nachwuchs weitergegeben. Dass es nur für ganz bestimmten Nachwuchs gilt – geschenkt.

Leider gilt das, zumindest in meinem lokalen ingenieurwissenschaftlichen Bekanntenkreis bis heute. Vorbilder gibt es kaum, als Mütter erst recht nicht.

Über einige Umwege bin ich nun Redakteurin geworden, immerhin bei einer Technikzeitschrift. Das ist auch nicht immer einfach und so einen klaren Aufstiegsweg wie in einem Konzern gibt es in unserem kleinen Team erst recht nicht.

Im Moment freue ich mich, dass ich mit Jeans und Shirt zur Arbeit gehen kann. Auch und gerade auf Dienstreise. Einen klaren Weg gibt’s nicht (sorry an alle, die jetzt eine bessere Auflösung erwartet hatten), nur jeden Tag einen Schritt nach dem anderen zu machen.