Jahresrückblick (weitestgehend ohne Pandemie)

Als produktiven Jahresabschluss, habe ich endlich mal wieder die Unterseite Audio und Texte überarbeitet und mehr Texte für das Make Magazin verlinkt, denn zu anderer Arbeit bin ich in den letzten Jahren kaum gekommen. Dafür habe ich dort mit vielen Maker*innen gearbeitet, die uns von ihren kreativen und nützlichen Projekten erzählt haben, was immer wieder spannend und schön zu erleben ist. Hinzu kommen weitere Artikel, die ich „nur“ redigiert habe – etwa über eine CO2-Ampel zum Selberbauen, eine Klimakasse, die den eigenen Beitrag zum Klimawandel veranschaulicht oder die Lovebox zum Versenden kleiner Botschaften.

Mein bisher größtes Projekt: ein Sonderheft zum britischen Mikrocontroller PICAXE. Mein Kollege Carsten Meyer hat ein neues Programmierboard entwickelt, um die PICAXE-Chips einfacher nutzen zu können. Was man damit anstellen kann, erkläre ich zusammen mit weiteren Autoren in dem Heft (das derzeit wirklich nur als Printheft mit dem Board erhältlich ist). Ausnahmsweise gibt es auch mal wieder was zum Ansehen. Der Nokolino-Erfinder Nikolai Radke hatte mich kurzerhand als Technische Assistentin für sein Video-Tutorial zum Nokolino-Bau rekrutiert und ich dann live alle Bauteile zusammen gelötet. Im kommenden Jahr werden schließlich noch zwei Beiträge in einem Buch über Digitale Gewalt gegen Frauen erscheinen. Dazu dann bald mehr. Vorher geht es an den popkulturellen Rückblick.

Podcasts

Normalerweise nicht in meinem Podcatcher: Das Logbuch Netzpolitik, das für seine Folge 374 aber die geschätzte Katharin Tai eingeladen hat, die gerade in Taiwan weilt. Und erklärt, warum die Corona-Bekämpfung dort ohne Tracking-App und mit Datenschutz funktioniert, obwohl das hierzulande kaum jemand glauben möchte. Neu hinzugekommen in meiner Hörliste ist der Medizin-Podcast Heile Welt, der Medizin mit Politik und Ethik verbindet und etwa die Ökonomisierung des deutschen Gesundheitswesens in drei Folgen aufdröselt. Im Angesicht aktueller Schlagzeilen, dass Krankenhäuser mitten in der Arbeitsüberlastung kein Personal mehr bezahlen könnten, sind die Hintergründe wieder einmal wichtig zu verstehen. Um Recht aus feministischer Perspektive geht es bei Justitias Töchter vom Deutschen Juristinnenbund, den ich aber gerade erst angefangen habe. Métis in Space erweitert die Diskurse rund um Sci-Fi und Horror um Analysen aus indigenen Perspektiven, wobei die Darstellung indigener Kulturen selbst in progressiven Serien eher klischeebehaftet ist – hier bleibt noch viel zu tun.

Auf dem Bildschirm in Serie:

  • Star Trek Discovery ist in der dritten Staffel endlich sehr trekkig. Picard wiederum fing trekkig an, die Auflösung der ersten Staffel war allerdings nur noch mäßig kreativ.
  • Den Dadalorian, sorry, Mandalorian, musste ich dann natürlich auch schauen und die letzte Folge hinterließ ein kleines Grogu-förmiges Loch in meinem Herzen.
  • Skeptisch war ich bei Perry Mason, aber die Serie schafft es, die vermeintlich neuen Fragen rund um Diskriminierungen einmal im historischen Kontext aufzugreifen.
  • Aus dem Genre „Protagonistinnen, die zuviel trinken und wenigstens nicht immer schlechte Entscheidungen treffen“ empfehle ich dieses Jahr Sharp Objects, Stumptown, Wynonna Earp und Coroner (auch wenn es in der letztgenannten Serie eher weniger der Alkohol ist).

Ein paar Filme habe ich auch geguckt.

  • Birds of Prey (Brutal, aber erfrischend, mein letztes Mal im Kino)
  • Knives Out (absurd und unterhaltsam, mein erstes Mal Autokino!)
  • The Half of it (danke Netflix)
  • Hannah Gadsby: Douglas (weniger Medienkritik, immer noch umwerfend)
  • The Old Guard (Das wird doch ein Franchise, oder? ODER?)

Und natürlich Dokus und zwei Kurzfilme:

  • Disclosure (auf Netflix, über die Repräsentation von trans Charakteren in Hollywood)
  • Crip camp erzählt, wie aus einem Jugendcamp die Behindertenbewegung in den USA entstand
  • Being Sasha über Sascha Rijkeboer und das Leben als non-binäre trans Person (noch bin zum 1. Februar kostenlos nachsehbar)
  • Becoming Black von Ines Johnson-Spain, die ihre Familiengeschichte als Schwarzes Kind in der DDR aufrollt (noch bis zum 3. Oktober kostenlos in der Mediathek verfügbar)
  • Canvas über einen Großvater, der seine Passion wiederfinden muss.
  • Loop mit dem ersten autistischen Charakter in einem Pixarfilm

Zum Schluss noch ein Mini-Dokudrama auf YouTube: