TV! Einfach und einfach gruselig: Bletchley Circle

Auf einem gepunkteten Boden stehen vier weiße Frauen, drei davon in überknie-langen Kostümen, eine geschminkte Frau im Hosenanzug.

Promobild der Serie: Lucy, Susan, Joan und Millie

Was Krimis angeht, bin ich abgehärtet. Dachte ich. Denn trotz schon fast exzessiven Schauen diverser Serien hat mich Bletchley Circle mitgenommen. Wie bereits Call the Midwife und Miss Fisher’s Murder Mysteries ist es eine historische Serie. Anders als diese vermittelt es aber einen subtilen Horror, der über die gruseligen Morde hinausreicht.

Es geht um vier Frauen, die im zweiten Weltkrieg im britischen Bletchley Park an der Entschlüsselung deutscher Nachrichten arbeiteten. Joan war ihre Aufseherin und arbeitet nun, 9 Jahre später, in einer Bücherei. Susan lebt ein bürgerliches Leben mit Mann und Kindern, das sie aber zusehends frustriert. Millie hat auf Reisen zunächst ihre Freiheit genoßen und hält sich nun als Kellnerin über Wasser. Lucy ist die jüngste, hat ein fotografisches Gedächtnis und gerade geheiratet. Als einige junge Frauen ermordet werden, erkennt Susan ein Muster. Nachdem sie vor den Augen der Polizei falsch liegt, beschließt sie, dennoch nicht aufzugeben. Sie sammelt ihre alten Kolleginnen ein, um genauere Daten zu bekommen und ihre Berechnung zu verbessern.

Während die Hebammen aus Poplar stets einen positiven Ausblick auf das Leben versprühen und Phryne Fisher sich allen Konventionen widersetzt, ist Bletchley Circle brutaler. Über den Krieg will und darf niemand sprechen, erst recht nicht Frauen. Früher haben sie Gefechte verhindert und entschieden, heute sind Mann, Kinder und Hausarbeit ihre wichtigste Aufgabe. Geistige Verrenkungen haben sich auf Kreuz­wort­rätsel und Mathepuzzle zu beschränken. Wenn die Polizei einem ihrer Hinweise nachgeht, dann nur aus Höflichkeit.

Wie bei den anderen Serien spielen auch hier die Kostüme eine zentrale Rolle. Wie sich unsere Wahrnehmung gegenüber der zeitgenössischen Wahrnehmung dabei unterscheidet, hat Gavia Baker-Whitelaw aufgeschlüsselt. Denn die Opfer werden, hello victim blaming, nicht als „Menschen wie wir“ angesehen, sondern als „solche Mädchen“. Ihr Make-Up und ihre Kleidung zeigen dies, wie auch ihre Bewegung im öffentlichen Verkehr ohne Begleitung. Einzig den Frauen des Bletchley Circles liegen sie am Herzen. So ist die Serie eine weitere kleine, feine Ausnahme, die Frauen und ihre Freundinnenschaft in den Mittelpunkt stellt.

Zusammengefasst: „Seid füreinander da und gebt aufeinander acht, sonst tut es niemand.“ 62 Jahre später eine deprimierend aktuelle Botschaft.

Die beiden Staffeln von Bletchley Circle sind derzeit als DVD-Import aus Großbritannien erhältlich. Eine dritte Staffel ist leider nicht geplant.

TV! Orphan Black (ich bin verliebt)

[Anmerkung zum Inhalt: Leichte Spoiler]

Vor einem dunklen Hintergrund stehen und sitzen 14 Personen aus dem Cast von Orphan Black

Promotionbild der 2. Staffel © BBC AMERICA

Ist es möglich, sich in eine Serie zu verlieben? Aber ja. Orphan Black zum Beispiel. Das Thema ist filmisch schon etwas ausgekocht: Klonen und genetische Ver­besserungen. Die Serie schafft es allerdings, neue Ideen zu verfolgen und aktuelle Entwicklungen aufzugreifen. Denn trotz aller Fortschritte sind Klone noch kein Alltag, wenn es um Menschen geht. Selbst Gentherapien hängen hinter den Erwartungen zurück.

Orphan Black zeigt die Geschichte von verschiedenen Klonen, die sich ihrer Herkunft nicht bewußt sind und auf einmal (Überraschung) verfolgt werden. Natürlich lernen sie sich darüber kennen und versuchen herauszufinden, wo sie herkommen und warum sie verfolgt werden. So entspinnt sich immer mehr die Stärke der Serie: Die Frage wie Klone eigentlich miteinander umgehen, wie ähnlich sie sich sind oder auch nicht. Maßgeblich für die Begeisterung des Fernsehpublikums ist Hauptdarstellerin Tatiana Maslany, die all den Inkarnationen ein eigenes Leben einhaucht – ob Trick­diebin, Biologie-Doktorandin, Polizistin oder „Soccer Mom“ – bis schließlich Klone in die Rolle anderer Klone schlüpfen. Dabei zeigen sie sich verschieden (auch bei der Wahl der Kleidung), aber doch irgendwie verbunden.

Daneben ist auch der weitere Cast diverser als in vielen anderen Serien. Felix, der Adoptivbruder des „Hauptklons“ ist schwul und verdient als Sexarbeiter Geld, um seine künstlerischen Ambitionen zu verfolgen. Eine der Klone ist lesbisch und beginnt eine Beziehung, die nicht auf Sexszenen für die männlichen Zuschauer reduziert wird, sondern zentral für die Geschichte ist. Überhaupt werden, wie Bitch Flicks dokumentiert, auch Männer sexualisiert dargestellt.

Neben der Reihe an Klonen gibt es noch weitere weibliche Charaktere, die ebenfalls ganz unterschiedlich sind. Unterschiedlich stark und alle unperfekt und alle wundervoll. Dass es nicht darum geht, „starke“ Frauen oder Homosexuelle zu zeigen, bekräftigt Maslany in Interviews. Auch das Bedürfnis von Mädchen und jungen Frauen nach weiblichen Vorbildern ist ihr bewußt. Kinder kommen in der Serie allerdings kaum vor, auch wenn zwei der Klone bereits Mütter sind. Auch dies ist zentral für die Geschichte. Leider wird darüber aber eher gesprochen, als das es gezeigt wird.

Familien, Beziehungen, Sex, Action, Mordversuche, Ethik, Naturwissenschaft. Die erste Staffel hat nur 10 Folgen und bringt all dies unter, ohne überladen zu wirken. Quasi „nebenbei“ ist es auch die Premiere für die Technik, die mehrere Klone in das gleiche Bild einarbeitet. Bei der Comic Con haben Maslany und die Macher erklärt, wie dies funktioniert (und wieviel Aufwand es ist).

Der kanadische Sender Space hat zum Staffelfinale eine Liste mit weiterführenden Texten zum Thema Klonen zusammengestellt.

Die Serie wird in Deutschland ab dem 2. Mai (1. Staffel) bzw. Herbst (2. Staffel) bei ZDFneo ausgestrahlt. Die 1. Staffel ist bereits als Import aus Großbritannien auf DVD erhältlich sowie im iTunes Store. Die 2. Staffel wird auf BBC America ab dem 19. April 2014 ausgestrahlt.

TV! Drama, Drama mit den Fosters

[Enthält Spoiler zu Entwicklungen der ersten Staffel. Dank an @puzzlestuecke für die Serienempfehlung.]

Wer seine/ihre Familienserien nicht nur lustig mag, für den und die hat ABC Family seit dem vergangenen Sommer mit The Fosters ein modernes Drama parat.

Die 8 „Familienmitglieder“ sitzen um Jennifer Lopez auf einer Veranda.

Promotionbild des Casts von ABC Family mit Produzentin Jennifer Lopez

Die Polizistin Stef Foster und ihre Partnerin Lena Adams, eine Vize-Schuldirektorin, leben mit Stefs Sohn Brandon und den Adoptivzwillingen Jesus und Mariana im sonnigen Kalifornien. Zu Beginn der Serie erklärt sich Lena bereit, ein Mädchen aus dem Jugendarrest zur Pflege aufzunehmen, bis eine Adoptivfamilie gefunden ist, während Stef wieder mit ihrem Ex-Ehemann auf Streife fahren muss. Damit ist der Familienzuwachs aber noch nicht beendet…

Der Werbeslogan von ABC lautet „a new kind of family“ und das ist fast noch untertrieben. Ein lesbisches Paar ist schon selten genug auf den Bildschirmen zu sehen, darüberhinaus ist Stef weiß, Lena hat eine schwarze Mutter und einen weißen Vater und Jesus und Mariana sind Latin@s. Mit zwei Vollzeitjobs verdienen sie zwar gut, kommen aber finanziell immer wieder an ihre Grenzen. Neben dem alltäglichen Chaos müssen sich die Mütter also auch um Rassismus, Sexismus und Homophobie kümmern und ihre Kinder lehren, damit umzugehen.

Und Drama gibt es wahrlich genug. Jesus hat ungeschützten Sex mit seiner Freundin Lexi – die außerdem die beste Freundin Marianas ist. Diese wiederrum fragt sich, ob sie jemals einen Freund haben wird. Mit Mitschüler Wyatt und ihrem Pflegebruder Brandon hat Neuzugang Callie gleich zwei Verehrer, was seine ganz eigenen Probleme mit sich bringt. Daneben geht es auch um die Tücken des Pflege- und Adoptivsystems, sexualisierte Gewalt und undokumentierte Einwanderer_innen.

Eine himmlische Familie wie die Camdens (Spoiler!) sind die Fosters also nicht unbedingt, aber wahrlich eine neue, moderne Familienserie – mit sehr viel Drama.

Die erste Staffel läuft derzeit auf ABC Family, hier geht’s zum Serienstarttrailer und einem weiteren Trailer. In Deutschland scheint sich bisher kein Sender für die Serie gefunden zu haben.

TV! Ruft die Hebammen ins Fernsehen

Ein Zeichen für den Zustand der deutschen Fernseh-Landschaft ist sicher, dass Call the Midwife als Ruf des Lebens nur auf Spartensendern zu sehen ist, während Tierärztinnen und Nonnen als Symbole für verfehlte Senderpolitik einstehen müssen. Dabei ist die TV-Serie über die Arbeit einer Hebamme im London der 50er der größte Hit der letzten Zeit in Großbritannien.

Drei junge weiße Frauen in dunklen blauen Mänteln fahren auf Fahrrädern eine enge Straße entlang.

Promotionbild der BBC mit Cynthia Miller, Jenny Lee und Trixie Franklin

Basierend auf den Memoiren von Jennifer Worth geht es um die junge Hebamme Jenny Lee, die es nach ihrer Ausbildung ins Londoner East End verschlägt – ins arme und überbevölkerte Poplar. Statt in einer Privatklinik landet sie im Kloster Nonnatus, benannt nach dem Schutzheiligen der Hebammen. Zusammen mit den Nonnen hilft das Team nicht nur einer Reihe Babies auf die Welt, sie unterstützen auch den Zusammenhalt der Menschen vor Ort.

Die schüchterne Cynthia und die lebenslustige Trixie arbeiten bereits als Hebammen, als Jenny ankommt. Dass sie in einem Kloster leben, hält sie allerdings nicht davon ab, abends mit einem Glas Alkohol in der einen Hand und der Zigarette in der Anderen etwas Spaß zu haben. Nachzüglerin Chummy (eigentlich Camilla Fortescue-Cholmondeley-Browne) stolpert gleich zu Beginn einen Polizisten um, was zu ihrem Erstaunen in einer Romanze und mehr endet.

Geführt wird das Kloster von Schwester Julienne, der das Wohlergehen der Schwangeren Poplars sehr am Herzen liegt. Bei der über 90-jährigen Schwester Monica Joan sind sich die Bewohnerinnen des Hauses Nonnatus nie ganz sicher, ob sie langsam dement wird oder einfach exzentrisch ist. Dagegen fragt sich die junge Schwester Bernadette, ob ein Leben als Nonne wirklich das richtige für sie ist. Die wunderbarste Nonne ist wohl die resolute Schwester Evangelina, die auch schon mal auf dem Roller durch Poplar düst und mit „es ist ein Baby, kein eingeölter Pinguin“ Klartext spricht.

Zwei weiße Frauen stehen vor einem Gebäude. Jane hat braune Haare und trägt eine grüne Strickjacke über einem roten, ausgestelltem Kleid. Trixie hat blonde Locken und trägt eine rote Strickjacke über einem weißen, ausgestelltem Blümchenkleid.

Promotionbild der BBC mit Jane Sutton und Trixie Franklin

Die Verwüstungen des Kriegs sind hier in Ruinen, Erinnerungen und Familien­geschichten noch zu spüren. Wie auch die aufgelösten Arbeitslager jahrhunderte­langer Tradition, deren ehemalige Zwangsarbeiter_innen unter den Folgen leiden. Während Jenny die Vorgabe „nur wer arbeitet, soll auch essen“ schon weit weg erscheint, sind andere Entwicklungen für sie noch neu. Zwar kriegen Frauen ihre Babies noch zu Hause, aber neue Techniken wie das Lachgas halten langsam Einzug. Noch tragen Frauen Hüft- statt Büstenhalter und nur im gewagten Ausnahmefall Hosen. Dabei glänzt die Serie wie bereits Miss Fisher’s Murder Mysteries mit ihrer Kostümausstattung, bis hin zu den Brillen.

Immer wieder wird der steuerfinanzierte National Health Service (NHS), der Nationale Gesundheitsdienst gelobt – der heute einen denkbar schlechten Ruf hat. Damals allerdings gibt es erstmals mobile Röntgenwagen zur Tuberkolose­früh­erkennung. Und während die Schwangeren bei der Untersuchung rauchen, trauen sie den Röntgenstrahlen aus Angst um ihre ungeborenen Babies nicht über den Weg. Viele Praktiken, die damals normal waren, erscheinen uns heute unvorstellbar, gar gefährlich oder als Vernachlässigung. Dass die Serie diese andere Normalität, das andere gesellschaftliche Wissen vermittelt, ist eine ihrer großen Stärken.

Call the Midwife vermittelt dabei beständig Hoffnung und einen positiven Blick – anders wäre es vermutlich zu deprimierend, besonders für Frauen. Unsichere Abtreibungen, fehlende verlässliche Familienplanung und Sterilisationen nur bei medizinscher Notwendigkeit lassen einen unendlichen Strom hungriger Kinder­mäuler unabwendbar erscheinen. Bereits in der ersten Folge trifft Jenny eine Schwangere, die ihr 25. Kind erwartet. Fast alle Frauen sind daher abhängig von Männern: ihren eigenen Vätern oder den, im schlimmsten Fall heiratsunwilligen, Kindesvätern. Seltener, aber ebenfalls vorkommend, müssen Väter sich nach dem Tod ihrer Frau alleinerziehend durchschlagen.

Blutige Details halten sich (zum Glück?) sehr in Grenzen und werden, wie sovieles in den 50ern, schamhaft überdeckt und schnellstens aufgewischt. Die bittere Armut und tragischen Schicksale gehen zuweilen sehr ans Herz. Wie auch, zum Glück, die vielen positiven und wunderschönen Momente. Eine klare Anschauempfehlung.

Die ersten beiden Staffeln von Call the Midwife – Ruf des Lebens sind bereits auf DVD erschienen. Die dritte Staffel, die nicht mehr auf dem Originalmaterial basiert, wird derzeit von der BBC ausgestrahlt. In Deutschland sind die neuen Folgen englisch-sprachig auf iTunes zu sehen.

TV! Sarah Haskins bringt uns ein „Trophy Wife“

Beinahe hätten ein schwieriger Sendplatz und Zuschauer_innen knapp unter der 5-Millionenmarke das Ende von Trophy Wife bedeutet. Zum Glück hat ABC dennoch weitere Folgen der ersten Fernsehserie von Emily Halpern und Sarah Haskins bestellt. Mit Target Women, grandiosen Parodien auf das Werbeelend von „Frauenprodukten“ war Haskins in den vergangenen Jahren zur feministischen Internetikone aufgestiegen.

Auf dem Rasen vor einem Haus stehen die Schauspieler_innen und Schauspieler aus Trophy Wife

Promotionbild von ABC Studios (ABC/Craig Sjodin)

In Trophy Wife verarbeitet sie nun ihre eigene Geschichte als junge Ehefrau eines bereits mehrfach geschiedenen älteren Mannes mit mehreren Kindern. Statt drei Exfrauen gibt es in der Serie nur zwei, dafür allerdings ein Kind mehr. Zum Glück, denn alle lieben Nesthäkchen Bert.

Hauptdarstellerin und Mitproduzentin Malin Åkerman könnte als Kate auf den ersten Blick die sprichwörtliche Trophäenfrau sein: hübsch aber dumm und geldgeil. Doch so einfach macht es uns die Serie natürlich nicht. Selbst nur mit ihrer Mutter aufgewachsen, möchte Kate gerne eine große, glückliche Familie schaffen. Dass sie trotzdem zunächst nicht viel an Familienverantwortung übernehmen darf, liegt an ihrer Verpeilheit – und auch an Exfrau Diane. Die ist perfektionistisch veranlagt und eine ehrgeizige Chirurgin. Bereits die esoterisch-interessierte zweite Exfrau Jackie hatte es schwer mit ihr.

Statt die Frauen nun ständig gegeneinander auszuspielen, zeigt die Serie zwar ihre Konflikte, aber auch ihre Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung. So streng Diane ist, so sehr kümmert sie sich um ihre Kinder, wenn diese Hilfe benötigen. Die Teenager Warren und Hillary etwa müssen sich mit den üblichen Problemen wie der ersten Verliebtheit auseinander setzen. Während Warren noch völlig ziellos bleibt, ist Hillary ebenso ehrgeizig wie ihre Mutter, was bei ihren Freundinnen nicht immer gut ankommt.

Neben den drei (Ex-)Frauen gibt es noch Meg, die beste Freundin von Kate, die weiter feiert. Eine solch frauendominierte Besetzung ist es auch bei Familiensitcoms eher selten. Dass die Geschichten dann nicht in sexistische Klischees abrutschen, ist ebenfalls eine erfrischende Ausnahme. Von Haskins hätten ihre Fans aber wohl auch nichts anderes akzeptiert. Dafür solche Juwelen:

Die erste Staffel läuft derzeit nur auf ABC und CTV. Hier geht’s zum Trailer.

TV! Einblicke in die Fringe Division

[Hinweis zum Inhalt: Dieser Text enthält Spoiler.]

Fringe (in Deutschland: Fringe – Grenzfälle des FBI) bot von 2008 bis 2013 zunächst scheinbar eine Neuauflage von Akte X. Eine FBI-Agentin wird in eine Sondereinheit berufen, um unerklärliche Ereignisse aufzuklären. Ihr zur Seite stehen ein aus der Psychiatrie entlassener Wissenschaftler und sein umtriebiger Sohn. Alle drei haben, wie sich langsam herausstellt, zentrale Rollen in den Vorkommnissen.

Von links nach rechts die Darsteller_innen vor blauem Hintergrund: Jasika Nicole, John Noble, Anna Torv, Joshua Jackson, Lance Reddick and Blair Brown

Promotionbild der 2. Staffel. ©2010 Fox Broadcasting Co. CR: Justin Stephens/FOX

Mit der Zeit emanzipierte sich die Serie allerdings von „eine Mini-Einheit die übernatürliche Phänomene untersucht“. Ein alternatives Universum, eine alternative Zeitlinie und eine mögliche Zukunft (mit ebenfalls jeweils zwei Universen) bedeutete, dass die Charaktere immer neu erfunden wurden – mal gut, mal böse, mal einfach anders waren. Am Ende lässt sich die Serie eher als ständiges „was wäre wenn“ beschreiben.

Einerseits ist das faszinierend. Andererseits scheint es an anderer Stelle an neuen Ideen zu mangeln, so dass bekannte Ereignisse einfach noch einmal neu ausgerollt werden. Vertieft wurde die (nerdige) Atmosphäre in Folgen mit Comic-Einlagen, außerdem gibt es auch einige Comics zur Serie, die einzelne Charaktere beleuchten oder Geschichten aus weiteren alternativen Zeitlinien bieten.

Besonders die Hauptdarstellerin Anna Torv und ihre verschiedenen Interpretationen der Agentin Olivia Dunham machen die Serie zu einem Highlight. Klug, kräftig und mitfühlend ist sie oft der Inbegriff einer „starken“ Frau. Wirklich stark macht sie allerdings, dass sie auch Schwäche zeigt. Als Überlebende häuslicher Gewalt als Kind und nach einigen schlechten Erfahrungen tut sie sich mit Beziehungen schwer, kümmert sich aber sehr um ihre Nichte und arbeitet immer daran, Hindernisse zu überwinden. Dass alles auch ganz anders hätte kommen können, zeigt „Fauxlivia“, wie ihre Alternativversion genannt wird.

Für ihre Arbeit rekrutiert Dunham den Wissenschaftler Walter Bishop. Nach einer Mordanklage für 17 Jahre in einer psychiatrischen Klinik eingesperrt, fällt es ihm schwer, sich in die Gegenwart einzufügen. Zusammen mit seiner Genialität und dem ursprünglichen Mitwirken an verschiedenen Phänomenen scheint er einen Freifahrtschein für sexistisches Verhalten und Drogenkonsum zu haben.

In einem grün beleuchtetem Lagerraum stehen Astrid (Jasika Nicole), Walter (John Noble), Peter (Josh Jackson) und Olivia (Anna Torv,)

Promotionbild der 5. Staffel ©2012 Fox Broadcasting Co. CR: Liane Hentscher/FOX (Ja, Olivia Dunham trägt schwere Stiefel!)

Zentrales Thema der Serie ist dabei die Beziehung zu seinem Sohn Peter. Er ist der einzige komplett einzigartige Charakter über alle Universen und Zeitlinien hinweg. Damit wird er im Verlauf der Serie langsam zum zentralen Charakter statt Olivia, obwohl er teilweise nicht so rund und glaubwürdig erscheint. Immer wieder geht er auf brutale Rachefeldzüge, die aber weitgehend konsequenzlos bleiben. Für die Liebe nimmt er schließlich hin, in einer Zeitlinie zu verbleiben, die ihn nicht kennt, in der er keine Kindheit und keine Freund_innen hat.

Die Junioragentin Astrid ist einerseits einer der coolsten Charaktere, die das Fernsehen je erfunden hat. Sie spricht fünf Sprachen, auch Latein, fließend und nimmt seit Kindesbeinen Computer auseinander. Leider gibt es nur eine einzige Folge, die sie in den Mittelpunkt stellt und ansonsten werden ihre Fähigkeiten fast nie gebraucht. Dass sie trotzdem nur die Kuchenback­assistentin von Walter bleibt, ist ein unfassbares Relikt sexistischer und rassistischer Fernsehtraditionen. Bereits ihre „Vorgängerin“, die tote Assistentin Walters, hatte drei Studienabschlüsse und war promoviert!

Chef der Einheit ist Phillip Broyles, der zunächst dem Stereotyp „der mysteriöse schwarze Boss“ entspricht. Ist er einer von den Guten oder vielleicht doch von den Bösen? (Hallo NCIS, Castle und noch mal Castle.) Das klärt sich natürlich, so dass es mit der Zeit auch Einblicke in sein Privatleben gibt. Leider ist er in der 5. Staffel fast komplett verschwunden.

Aus deutlich nachvollziehbareren Gründen bleibt „Cyborg“ Nina Sharp ambivalent. Sie leitet den Riesenkonzern Massive Dynamic, der vom ehemaligen Laborpartner Walter Bishops, William Bell, gegründet wurde. Warum sie, selbst Wissenschaftlerin, in der 4. Staffel ihren cybernetischen Arm nicht reparieren kann, bleibt ein Rätsel.

„Geschlechtertechnisch“ interessant ist besonders die 5. Staffel, ohne das dies in irgendeiner Weise in der Serie reflektiert wird. Sie sind „künstlich verbesserte“ Menschen, denen zunächst die „bösen“ später auch die „guten“ Emotionen entzogen wurden, um ihr Denkvermögen zu erhöhen. Sie sind alle weiß und männlich und werden in Tanks herangezogen. Ohne Haupthaar und immer in Anzügen gekleidet, entsprechen sie einem hyper-maskulinem Stereotyp. Dass sie in einer faschistischen Gesellschaft enden, die ihren Planeten ruiniert, erscheint fast logisch, wird aber nicht kritisch eingeordnet. Stattdessen gibt eine übernatürlich begabte Schwarze Frau Olivia ihre Weisheiten mit (hallo TNG-Guinan, hallo Matrix-Oracle)

Insgesamt ist Fringe eine schöne Science Fiction-Serie, deren mysteriöse Ereignisse nicht unbedingt lückenlos, aber immerhin stringenter ausfgeklärt werden, als in anderen Serien. Sie lebt besonders von den Darsteller_innen, die die immer neuen Facetten ihrer Charaktere umsetzen.

Die Serie ist nach fünf Staffeln abgesetzt worden. Sie ist auf DVD und im iTunes Store erhältlich.

TV! Miss Fisher’s Murder Mysteries

„Was für eine Schlampe“ – auf Netflix erregte Lady Detective Phryne Fisher die Gemüter und damit mein Interesse. Denn mit dem Heiraten und Häuslich werden hat es die Kriegsveteranin und Erbin nicht so. Stattdessen tauchen in ihrer Nähe ständig Tote auf, deren Ableben es zu erklären gilt. Lebende, gut-aussehende junge Männer zum Glück aber auch.

Zwei weiße Frauen sitzen auf opulenten Holzstühlen. Dot trägt ihre Haare in Wasserwellen, einen hellbraunen Mantel und darunter ein orangenes Blusenkleid, Miss Fisher einen schwarzen Bob und einen Hut, ein schwarzes Kleid und einen Mantel mit weißen Stickereien, sowie eine schwarze Federboa.

Promotionbild via Facebook

Neben der Hauptdarstellerin und ihrer Begleiter besticht die Serie vor allem durch die Kostüme, die Hintergrundgestaltung und die Musik, die ein fan­tastisches Flair der Zwanziger Jahre zaubern. Sie basiert auf einer Reihe von inzwischen 20 Romanen, die laut dem Internet noch mehr awesome enthalten (ich habe sie leider noch nicht gelesen).

Usprünglich aus einer australischen Arbeiterfamilie, arbeitet Miss Fisher im Ersten Weltkrieg als Sanitäterin für die französische Armee. Der selbe Krieg kostet einige ihrer Familienmitglieder das Leben, so dass sie einen Adelstitel und viel Geld erbt. Mit einigen Jahren Auslandsabenteuern im Gepäck, kehrt sie schließlich nach St. Kilda bei Melbourne in Australien zurück. Dort erwarten sie ihre Freundin Mac, Ärztin an einer Frauenklinik, und ihre Tante Prudence, Mitglied der High Society. Als Personal und Helfer_innen für ihre Arbeit gewinnt sie das streng katholische Hausmädchen Dot, Mr. Butler und die beiden kommunistischen Arbeiter Bert und Cec. Im Laufe der Serie kommt noch die Adoptivtochter Jane dazu.

Die Darsteller_innen der Serie vor einem Weihnachtsbaum: Mr. Butler, Bert, Hugh und Dot, Miss Fisher, Jack Robinson, Cec stehen hinten, vorne sitzen Jane, Tante Prudence und Dr. Mac

Promotionbild via Facebook

Leider ist die Besetzung der Serie sehr weiß gehalten. Ihr chinesisch-stämmiger Liebhaber Lin Chung verschwindet, anders als in den Büchern, mit seiner Hochzeit von der Bildfläche. Stattdessen wird der Polizeiinspektor Jack Robinson ihr love interest, der allerdings mit ihrem Lebensstil nur langsam klar kommt. Außerdem behandeln die Folgen neben dem jeweiligen Mordfall auch sozial-kritische Themen: Rassismus gegen Aborigines, die Rassentrennung in den USA, unsichere Abtreibungen, Vorurteile gegen Schwule und Lesben, Ausbeutung und Gefährdung von Arbeiter_innen…

Wie bereits bei Elementary sind die Mordfälle nicht immer die verzwicktesten, dennoch handelt es sich um eine willkommene Abwechslung unter den Krimiserien. Mehr Fotos, besonders der Kostüme, gibt es auf der Facebookseite der Serie. In Melbourne wurden sie im vergangenen Jahr auch in einer Kostümausstellung gezeigt. Bisher gibt es zwei Staffeln mit jeweils 13 Folgen, über eine dritte Staffel ist noch nicht entschieden.

Da die Serie noch nicht in Deutschland erschienen ist, ist sie bisher nur auf Englisch als DVD-Import aus Großbritannien oder Australien erhältlich.

TV! Abenteuer mit Sarah Jane Smith

Eine wunderbare Kinderserie von CBBC, die es leider nie ins deutsche Fernsehen schaffte, ist The Sarah Jane Adventures. Fans des britischen Doctor Who ist Sarah Jane Smith natürlich ein Begriff, als eine der dienstältesten und beliebtesten Begleiterinnen verschiedener Inkarnationen des Doktors. Mit dem Wiederbeleben der Serie in 2005 bekam sie 2007 ihre eigene Ablegerserie, in der sie ebenfalls regelmäßig die Erde rettet und das ohne Waffen (nur mit weniger Zeitreisen).

Logo der Serie: "THE Sarah Jane ADVENTURES" in lila vor schwarz-rotem Hintergrund

Ähnlich wie der Doktor ist sie dabei nicht alleine. In der Pilotfolge werden Kinder aus der Nachbarschaft zu ihren Begleiterinnen und Begleitern – und einen Sohn adoptiert sie auch noch. So werden im Verlauf der Serie verschiedene Familienkonstellationen gezeigt. Maria lebt mit ihrem Vater und ihre Mutter kommt öfters vorbei. Clyde ist Sohn einer alleinerziehenden Mutter, sein Vater kommt nur einmal aus Deutschland zu Besuch. Dagegen lebt Rani mit Mutter und Vater. Später, ihr eigener Sohn Luke ist schon wieder ausgezogen und besucht die Uni, nimmt Sarah Jane noch Sky auf.

Rani Chandra und ihre Eltern sind dabei klar indischer Abstammung, ohne wiederrum als Stereotypen überzeichnet zu werden. Dies thematisiert die Serie auch, anders als Doctor Who. So erleben Rani und Clyde bei ihren Reisen in die Vergangenheit rassistische Bemerkungen. In Death of the Doctor nutzt der Doktor dann Clydes Körper und tauscht schließlich mit ihm den Platz – was ihn prinzipiell zum ersten Schwarzen Darsteller des Doktors macht. Außerdem erklärte der Doktor in dieser Folge erstmals, dass Time Lords bei ihre Regenerationen nicht an eine Hautfarbe gebunden sind.

In einem rot beleuchteten Raum stehen Rani, Sky, Luke und Sarah Jane

Promotionbild der 5. Staffel © BBC

Im Laufe der Serie werden sowohl „Kinder“- als auch „Erwachsenen“themen behandelt. Es geht um die Schule, Freundschaften, das Leben mit Geschwistern und das Erwachsen werden; Eltern sind doof (jedenfalls zu doof, um Außerirdische zu bekämpfen) und verstehen sowieso nichts. Die Kinder Luke und Sky, die Sarah Jane adoptiert, sind beide von Außerirdischen entwickelte Menschen und müssen jeweils lernen, sich in der Welt zurecht zu finden. Dabei wachsen beide über die für sie vorhergesehenen, zerstörerischen, Aufgaben hinaus. Auch Clyde muss erst lernen, seine Talente zu erkennen. Leider erklärt er Luke die Welt teilweise sehr heterosexistisch, mit dem Auftauchen von Sky durchbricht er mit seinem Verhalten dann wieder Stereotype.

Sarah Jane treiben Fragen nach dem Altern, besonders der Einsamkeit im Alter, und ihre neugewonnene Verantwortung für Kinder um. Nachdem der vierte Doktor sie einst nach Schottland statt nach London zurückbrachte, lebte sie lange alleine und zurückgezogen. Kurz vor dem Beginn ihrer eigenen Serie erst stieß sie auf den zehnten Doktor und Rose und entschloss sich bewußt, nun auf der Erde zu bleiben. Weitere ernste Themen sind Obdachlosigkeit, Kritik am Kapitalismus und Sklaverei.

Für Spaß und die gewisse Leichtigkeit einer Kinderserie ist der außeriridische Supercomputer „Mr. Smith“ zuständig, der auf Zuruf mit Getöse und Nebel aus der Wand gefahren kommt. Natürlich wäre ohne ihn die Rettung der Erde meist gar nicht möglich. Unterstützung bieten ferner ein kleiner, aber feiner Ultraschall-Lippenstift und der Roboterhund K-9 (ausgesprochen Canine, engl. für Hund). Auch die Wissenschaftlerin Celeste Rivers, andere (ehemalige) Begleiter_innen vom Doktor und der mysteriöse Shopkeeper helfen Sarah Jane und ihrem Team weiter. Letzterer ist vermutlich wie der Doktor ein Time Lord und lebte auch als Frau.

Leider konnte dies nie abschließend dargstellt werden, denn im Verlauf der fünften Staffel verstarb Elisabeth Sladen, die Darstellerin von Sarah Jane Smith. Die Serie wurde daraufhin eingestellt. Sie ist für sich alleine bereits sehenswert. Wer und welche den zehnten und/oder elften Doktor vermissen, findet hier noch einige Folgen zum Nachschauen. Alle Geschichten sind Doppelfolgen (2x 25 Min.) mit Cliffhanger, was an das Muster der ursprünglichen Doctor Who-Serie erinnert.

Da die Serie niemals in Deutschland erschienen ist, ist sie leider, leider nur auf Englisch im deutschen iTunes-Store sowie als DVD-Import aus Großbritannien erhältlich.

Hollywood-Haare (und mehr) in Castle

Das Blog Cockeyed Caravan hat über die sogenannten „Hollywood-Haare“ gerantet. „Natürlich“ fallende weiche Locken, die seit einigen Jahren fast alle Schauspielerinnen tragen. Natürlich in Anführungszeichen, denn: in der Realität ist eine solche Frisur unglaublich schwer zu föhnen und fixieren und furchtbar unpraktisch zu tragen.

Neben den angeführten Beispielen dort (Skye aus Agents of S.H.I.E.L.D., Rizolli und Isles, Total Recall) hat es mich besonders bei Kate Beckett aus Castle genervt. Hier das DVD-Cover zur ersten Staffel:
Vor blauem Hintergrund stehen ein weißer Mann im dunkelblauen Anzug und eine weiße Frau mit kinnlangen braunen Haaren in brauner Lederjacke. Beide haben die Arme vor der Brust verschränkt.

Seit der dritten Staffel läuft Beckett allerdings so herum (und das meist auf 10 cm Absätzen!?)
Vor blauem Hintergrund hält ein weiße Pärchen, das Rücken an Rücken sitzt jeweils die Hand zur Kamera. Er trägt einen dunklen Anzug, sie eine weit aufgeknöpfte dunkelblaue Bluse.

Mit dem merkwürdigen Gesichtsausdruck und der weit geöffneten Bluse ist dieser DVD-Titel dabei weit unter der Darstellung von Beckett in der Serie, die ansonsten sehr taff ist. Auch die Promobilder der Staffel 6 unterstreichen den Hollywoodhaartrend ein weiteres Mal (Lanie! Captain Yates Gates!)

Das ist umso ärgerlicher, als dass die Serie gute Ansätze und Möglichkeiten hat, aber zuviele immer wieder vergibt. Mit Castles Mutter und seiner Tochter sowie Lanie und Captain Gates sind seit der 4. Staffel gleich fünf Frauen im Cast und nur drei Männer. Darunter mit Lanie und Captain Gates sogar zwei(!) schwarze Frauen – die hoffentlich irgendwann noch einmal miteinander sprechen dürfen. Außerdem ist Martha Rodgers eine herausragende Großmutter, die sich in der Dating-Szene herumtreibt und eine Schauspielschule gründet. Becketts Mutter, eine Anwältin, wurde ermordet (und der Tod ist ihr Antrieb, Klischeeeeee) aber immer erfahren wir im Laufe der Ermittlungen einiges über sie und ihre Beziehung zu Beckett.

Leider bleibt so nur eine Frauenbeziehung, die von Alexis und ihrer Großmutter, die regelmäßig gzeigt wird. Denn während wir die Männerfreundschaften zwischen Castle, Esposito und Ryan oft sehen, bleibt die von Lanie und Kate doch eher unterentwickelt. Denn ob romantisch, freundschaftlich, familiär oder auf der Arbeit – die Darstellung von Beziehungen ist eine der Stärken der Serie. Hier arbeiten nicht einfach ein paar Leute nebeneinander, sie sind befreundet, tauschen sich über ihre Gefühle aus, sorgen füreinander. So bleibt es unendlich schade, dass gerade die Freundinnenschaften und Beziehungen unter Frauen (gar eine nicht-heterosexuelle Beziehung) so kurz abgehandelt werden.

Trotz der vielen weiblichen Charaktere hat die Serie bisher keinen Kultstatus unter Feminist_innen – die Hollywoodhaare sind dafür symptomatisch.

Wer ist „MarkTomJack“?

Über ein furchtbar furchtbares Meme hat heute Antje Schrupp heute furchtbar toll gebloggt:

Wir haben zuhause seit einiger Zeit ein neues Mem. Es heißt „MarkTomJack“. Zusammengesetzt aus den Serienhelden Mark (Flash Forward), Tom (4400) und Jack (Lost).

MarkTomJack (addieren könnte man auch Jim aus The Wire) bezeichnet einen bestimmten, sehr nervigen Typus Mann, der neuerdings offenbar in keiner amerikanischen Fernsehserie fehlen darf. Er ist immer weiß, er ist immer die Hauptfigur und er hat immer einen knackigen, einsilbigen Namen (oder ist es anders zu erklären, dass die einzige männliche Serienfigur, die nicht in dieses Raster passt, einen zweisilbigen hat, nämlich Peter aus Fringe?).